Die Vorgeschichte

Alles fing an mit einem "Zug durch die Gemeinde" Holzwickede, dem Heimatort meines Bruders, der schließlich endete in der Gaststätte Emscherhof.
Dort diskutierte mein Hubert bierselig mit dem Wirt über die Partnerstadt Louviers, den Freundeskreis Holzwickede/Louviers und, ja und plötzlich kam der Satz:

"Da fahr' ich mit meinem Bruder in einer Woche mit dem Tandem hin, das ist überhaupt kein Problem"
(sinngemäß, da es schon ziemlich spät war).

Er dreht sich zu mir hin und fragt mich:"Du machst doch mit, oder ?" - "Klar machen wir das !" sagte ich spontan zu. Und dann kam die Hand des Wirtes, in die wir dann einschlugen, über die Theke:

"Ich wette um 100 Liter Bier, dass das nicht klappt !"

Nach dem Wett-Handschlag tranken wir noch ein Abschiedsbierchen und zogen heim. Am nächsten Tag, nachdem wir uns - wieder nüchtern geworden - noch einmal die spätabendliche Situation im Holzwickeder "Emscherhof" vorstellten, vereinbarten wir, uns bedeckt zu halten und der Dinge abzuwarten, die da evtl. kommen könnten....
Und die Dinge ließen nicht auf sich warten:

Die lokale Presse wurde schon alarmiert.

Zum lesen bitte anklicken !Nun wurde es eng. Der Termin musste festgelegt, natürlich auch der Urlaub mit dem Arbeitgeber abgestimmt werden. Wir wollten weder in der großen Sommerhitze, noch in der regnerischen, kalten Jahreszeit fahren....

So tasteten wir uns langsam auf den Tag X vor und hatten dann den 10. September als Starttermin abgemacht !







Und hier kommt unser Bericht:


Vorbereitung

Trotz aller Bemühungen gelingt es uns nicht, ein Tandem aufzutreiben.

Zum lesen bitte anklicken ! Die Wettpartner einigen sich deshalb darauf, die Fahrt mit Solofahrrädern durchzuführen.
Wir beginnen, uns in unregelmäßigen Zeitabständen durch Trainingsfahrten auf die Reise vorzubereiten. Aber auch Ersatzschläuche und -reifen, Salben, Massageöl, Verbandsmaterialien, Desinfektionsmittel, Straßenkarten und Geschenke für unsere französischen Freunde müssen beschafft werden.
Lange wird überlegt, wie wir am besten aus dem Ruhrgebiet herauskommen.
Legen wir die Route zu sehr südlich, müssen wir bergreiche Strecken in Kauf nehmen; legen wir sie zu weit nach Norden, kommen wir durch verkehrsreiche Ballungsgebiete.


Schließlich wird die nachstehende Fahrtstrecke erarbeitet, die wir nach Möglichkeit einhalten wollen.

TOUR DE LOUVIERS

Nicht nur der Freundeskreis Holzwickede/Louviers schließt seine Vorbereitungen ab, sondern auch wir.
Klaus, der zunächst als Begleiter von Ewald vorgesehen war, radelt nach Umstellung der Tandemwette nun auch mit. Ewald muß Sonntag und Montag (11. und 12.9.) noch Dienst verrichten und stößt mit dem Wohnwagen deshalb erst am Dienstagnachmittag (13.9.) zu uns. Nach seiner Schätzung benötigen wir bis zur deutsch/belgischen Grenze etwa 2 Tage, so daß wir etwa in der Höhe von Lüttich zusammentreffen müßten.
Die telefonische Relais-Station ist in der Vinckestraße. Hier wird Hubert's Frau Anneliese die Kommunikation zwischen uns und Ewald sowie zu unseren Frauen aufrechterhalten.
Bis wir mit Ewald zusammentreffen, müssen wir in Hotels übernachten. Das bedeutet, daß jeder von uns eine Tasche mit den notwendigsten Utensilien auf dem Fahrrad verstauen muß.
Wir sind fit für die Fahrt. Wir - das sind:

Hubert Schulte mit einem 5-Gang-Tourenfahrrad
Klaus Schräder mit einem 5-Gang-Tourenfahrrad
Hartmut Schulte mit einem 3-Gang-Normalfahrrad
Ewald Löwe mit Pkw und Wohnwagen sowie einem 5-Gang-Tourenfahrrad als Reservefahrrad.

Am Samstag, dem 10.9.1983 werden wir um 8.00 Uhr vom Marktplatz Holzwickede die Reise antreten und sehen, was dann auf uns zukommt.

Der erste Tag